Bakum vor 50 Jahren 16.01.1968, Quelle OV
Ausführlich stellt Gemeindedirektor Leonard Kordes in einem OV-Gespräch die aktuelle wirtschaftliche Situation der Gemeinde Bakum vor. Bakum hat sich mit 1,9
Millionen DM verschuldet, und wenn die Gemeinde Bakum die Aufgaben der Zukunft meistern will, dann wird der Schuldenberg auch in den nächsten Jahren noch kräftig wachsen.
Als einer der letzten Kommunen im Kreis Vechta arbeitet Gemeindedirektor Kordes mit seinen Mitarbeitern in gemieteten Räumen, dem früheren Vorwerk'schen Wohnhaus im
Ortsmittelpunkt. Fragt man Leonard Kordes, der im früheren Wohnzimmer arbeitet, ob er denn wenigstens am fernen Horizont so etwas wie ein eigenens Rathaus sehe, dann stellt er mit Bedauern fest:
"Wir haben jetzt kein Geld." Zur bevorstehenden Reform der Kreise und Gemeinden ist er nicht in Sorge: " Wir haben 4.800 Einwohner und liegen damit nach allem was man hört über der kritischen
Grenze. So kann es sein, dass die Gemeinde eines Tages doch noch zu einem eigenen Rathaus kommt."
Leonard Kordes bei seiner Vereidigung als Gemeindedirektor im Jahre 1959. Bis zu seiner Pensionierung 1987 war er Gemeindedirektor der Gemeinde Bakum. (Foto Heinz Zurborg)
Mitarbeiter in der Verwaltung der Gemeinde Bakum sitzend Leonard Kordes, Wilma Krümpelbeck, stehend Julius Ruholl, Josef Kröger, Ludger Blömer, Hanno Tabeling und Georg Schlotmann. (Foto Archiv Heimatv.)
In der Zeit von 1959 bis 1981 war in diesem Haus die Verwaltung der Gemeinde Bakum untergebracht. Ebenfalls wohnte hier einige Jahre Leonard Kordes mit seiner Familie. Diese Aufnahme stammt von Heinz Zurborg aus dem Jahr 1958.
OV-Foto Zurborg vom 16.01.1968
Der alte Hof Vorwerk in Bakum wird bald verschwunden sein. Im Zuge der Ortsplanung ist das ehrwürdige Gehöft ausgesiedelt worden. Das Gelände hat die Gemeinde zum Teil schon an die Kirchengemeinde weitergegeben, die darauf noch in diesem Jahr 1968 einen Kindergarten errichten will. In 3 Jahresraten von jeweils 15.000 DM unterstützt die Gemeinde dieses Vorhaben
OV-Foto Zurborg vom 16.01.1968
Das neue landwirtschaftliche Gebäude mit Wohnhaus der Familie Ostendorf an der Büscheler Straße im Januar 1968
OV-Foto Zurborg vom 16.01.1968
Den Beginn ihrer Industrialisierung erhofft sich die Gemeinde Bakum von der Schlachterei Gausepohl. Mit dem Bau ist inzwischen in großem Stil begonnen worden. Um der Firma den Start schmackhaft zu machen, hat die Gemeinde bereits eine großartige Kläranlage bauen lassen.
Nicht immer leicht wird es für Bürgermeister Hölscher und Gemeindedirektor Kordes werden, die Aufgaben im Jahre 1968 zu lösen. Dennoch freute sich Clemens Hölscher in der letzten Sitzung des Gemeinderates am 29.12.1967 sichtlich, denn er begrüßte besonders herzlich den einzigen Zuhöprer der Ratssitzung im Saale Beckmann-Konert Im Vordergrund steht 1968 der Straßenbau. Die Baugebiete im Ort werden 1968 nach und nach an die neue Kläranlage angeschlossen. Allein in den Baugebieten "Ostendorfs Weide" und "Bahnhof" stehen noch 20 Plätze zur Verfügung, 10 weitere in Hausstette und 34 Bauplätze in Lüsche. Die Preise betragen einschließlich Erschließungskosten bis zu 8 DM. (Foto Heinz Zurborg)