Trotz der großen Hitze verstand es Franz-Josef Göttke, die Geschichte der Adelsgüter interessant und amüsant zu erzählen. Auch Baron Georg Wilhelm von Frydag stellte sein Gut in Daren den Besuchern vor.
Alle ehemaligen Güter der Gemeinde wurden besucht
Haus Bakum - Loburg und Gut Lohe - Haus Daren - Gut Sutholte - Südholz-Qernheim - Südholz-Tribbe - Gut Blankenfort - Gut Harme - Gut Norberdig
(Karte OSM)
Franz-Josef Göttke (Vorsitzender des Heimatvereins Bakum) war am Sonntagmittag angenehm überrascht, dass 55 Teilnehmer zur adeligen Tour durch die Gemeinde Bakum sich beim Heimathaus eingefunden hatten. An verschiedenen Stellen innerhalb der Gemeinde Bakum stellte er die Adelsgüter im einzelnen vor.
Enkel Ewald Hellmann (re) hält hier ein Foto seines Opas in der Hand. Franz-Josef Göttke erwähnte, dass August Hellmann auf Gut Daren als Buttler beschäftigt war. Dieses Bild wurde 1939 anlässlich der Hochzeit von Baron Udo von Frydag fotografiert.
Im Gasthaus gr. Siemer-Busse wurden die "adeligen Biker" von Otto und Hildegard Mählmann sehr herzlich empfangen und mit Kaffee, Kuchen und kalten Getränken bewirtet.
Alle Fotos stammen aus dem Archiv Heimatverein und von H. Kröger
Gegenüber dem Adelssitz "Haus Bakum" lag am früheren Lauf des Bakumer Baches seit dem späten Mittelalter eine Wassermühle. Das Stau- und Mahrecht für den Ort Bakum befand sich in den Händen der ansässigen Adelsfamilie. Um 1900 wurde das Mühlengebäude um einen Molkereibetrieb erweitert. Diese Molkerei wurde bis 1970 von der Familie Geising betrieben.
Diese Luftaufnahme von 1965 zeigt das Haus Bakum unten rechts mit der Wassermühle. Deutlich ist auch der alte Verlauf des Baches zu erkennen.
Das Gut Lohe mit der Loburg erlebte eine wechselvolle Geschichte. Allerdings viel Gutes konnte Franz-Josef Göttke aus den Zeiten vor mehr als 400 Jahren nicht berichten. Im Umkreis von mehr als 100 km waren die Besitzer als Raubritter bekannt und auch gefürchtet.
Das adelige Gut Harme wurde wahrscheinlich von Südholz aus gegründet. Es lag auf eienr durch Gräften gebildeten Insel am Harmer Mühlenbach. Bis 1928 wurden neben dem Gutshaus eine Wassermühle und eine Brot- und Kuchenbäckerei betrieben. Heute ist das alte Haus ein Teil des bekannten Authofes.
Das aus dem Jahre 1608 stammende Grabdenkmal der adeligen Familie Voß befand sich in der alten 1905 abgebrochene Kirche. Es wurde im Jahre 1976 vom Restaurator Reschke in Münster im Altzustand wiederhergestellt und ist seitdem im Turm angebracht.
Das in Bakum liegende Gut war "Haus Bakum". Es war um 1400 im Besitz der Famiie von Dinklage. Bekanntester Gutsherr von Haus Bakum war Bernd Gier Voß (1604-1651), genannt "Junker Voß". Das Gebäude wurde 1978 abgebrochen.
Von den ehemals 9 Adelsgütern der Gemeinde Bakum ist Daren noch als einziges erhalten. Ignatius von Sutholte errichtete es im 14. Jahrhundert. Georg Wilhelm von Frydag erbaute 1752/53 auf Pfahlrosten das bis heute unverändert gebliebene Herrenhaus Daren als Wasserschloss. Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen auch zum "Lügenbaron" von Münchhausen in Bodenwerder.