Ölkrise und künftiges Schwimmen in Bakum waren populäre Themen des Volksfestumzuges im Jahr 1974
Dieses Video zeigt interessante Foto- und Filmaufnahmen vom Volksfestumzug des Jahres 1974. Aus insgesamt 60 Minuten Filmmaterial haben wir die Super8-Aufnahmen gekürzt auf wenige Minuten. Dankbar sind wir, dass Pfarrer Josef Mayhaus und Mitglieder der Familie Menzel uns das Filmmaterial zur Verfügung gestellt haben. Ergänzt wird der Film mit Fotos vom damaligen OV-Fotograf Heinz Zurborg.
Umfangreich berichtete die OV vom Volksfest in Bakum am 7. Juni 1974. Zu lesen ist u.a . "Alljährlich lehren die Bakumer ihre Nachbarn das Staunen, wenn sie ihren großen Umzug zum Volksfest präsentieren, zu dem die ganze Dorfgemeinschaft Ideen und Arbeit beisteuert. Auch der Himmel machte am letzten Sonntag in Bakum mit. Nachdem er vorher noch Regen über die Natur ausgeschüttet hatte, fiel beim Volksfestumzug kein Tropfen.
Bürgermeister Clemens Hölscher bezeichnete den Umzug als Höhepunkt des Volksfestes. Er dankte für diesen Festzug dem ersten Vorsitzenden Otto Fraas und dem Ausschuss. Vom Kindergarten bis zum ältesten Bürger Bakums habe alles beim Umzug mitgemacht. Der Bürgermeister dankte den Bauerschaften und Straßen für die wundervollen Waten. "Sie haben der Bevölkerung Freude gegeben". Clemens Hölscher schloss mit dem Wunsch, dass diese Freude in die Herzen aller zurückkehren möge, die mitgewirkt hätten.
Sie waren für die Ausrichtung des Volksfestes 1974 verantwortlich. Von li. Franz Rohenkohl, Otto Fraas (Vors) und Peter Linnemann.
Die nachfolgenden Bilder (OV-Foto Zurborg und Walter Menzel) und der Videofilm mit Filmaufnahmen von Pastor Josef Mayhaus geben einen kleinen Eindruck vom Volksfest vor 50 Jahren in Bakum wieder.
Gemeindedirektor Kordes und der gesamte Gemeinderat mit Bürgermeister Hölscher präsentierten sich im Umzug, auf dem sie mit Schwimmreifen Platz genommen hatten. Der Grund: "Im Herbst gehen wir baden". Das Thema Schwimmen und Baden war damals sehr populär, seit klar war, dass die Gemeinde ein Schwimmbad erhält. Mit der Zahl 1.500.000 DM waren wohl die Kosten für das Schwimmbad gemeint.
Das Sonntagsfahrverbot im Dezember 1973 war erst sechs Monate alt. Die Bakumer brachten im Umzug ihre Sorgen zur Ölkrise zum Ausdruck und hatten einige Vorschläge zum Einsparen von Energie. Benzin zum Preis von 1 DM - damals besorgniserregend.
Einer der liebenswürdigsten und fröhlichsten Wagen wurde von der Familie Evers aus Südholz gestellt.
Die Familie Evers kam in der Kutsche mit vier Generationen: Symbol für den Zusammenhalt der Generationen in Bakum - vom 95jährigen Opa Evers bis zum jüngsten Spross der Familie.
Politisch-wohlwollenden Einschlag hatte der Festwagen mit dem Hit des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel "Hoch auf dem gelben Wagen" - Gleichzeitig nahm auch der damalige Postminister Ehmke seinen Hut.
Westerbakum griff ein pikantes und zumeist nur mit Tarnworten und hinter vorgehaltener Hand kolportiertes Thema aus Westerbakums "Nachtleben" auf mit dem Wagen "Der Puffzug fährt ab". Dass er abfuhr, dafür sorgte die hohe Obrigkeit.
Zwerge, Zwerge, Zwerge - an den mit viel Liebe vorbereiteten Gruppen des Kindergartens und der St. Johannesschule hatten die Vielen Volksfestbesucher viel Freude.
Einen echten Blickfang als Husaren im Festumzug stellten die Bakumer Sänger dar, die sonst mehr aufs Ohr wirken.
Die Harmer gaben Uri Geller eine neue Aktualitätsschau: "Versteckt die heilen Teller, hier kommt der Uri Geller".
Diese Gruppe kannte bereits einige Wochen vor der WM in Deutschland, wer das Siegtor im Finale gegen Holland erzielen wird.